Wo liegen nun Vor- und Nachteile des Einsatzes freier Software im kommerziellen Umfeld? Was bedeutet 'Frei' in diesem Kontext? Zur Klärung dieser Fragen haben wir diese Seite zusammengestellt.
Der erste Schritt ist die Definition von 'Frei'. Es bedeutet hier nicht frei von Copyright, sondern Freiheit im Zugang zum Quelltext und in der Verwendung. Die Software ist kostenlos im Quelltext erhältlich und man kann sich aktiv an der Weiterentwicklung beteiligen (z.B. Fehler beseitigen ohne auf einen Anbieter warten zu müssen). Das gewährleistet Herstellerunabhängigkeit und Investitionssicherheit, zwei der Hauptargumente beim Einsatz freier Software.
'Frei' bedeutet nicht 'gratis'. Der Arbeitsaufwand bei der Einrichtung der Dienste fällt natürlich trotzdem an (auch wenn eigene Mitarbeiter dies erledigen), allerdings sind die laufenden Kosten erfahrungsgemäß ebenso wie der Hardwareaufwand geringer.
Freie Software ist auch kein Allheilmittel. Nicht für jede Anwendung ist eine freie Implementierung verfügbar. Oft braucht man genau ein Feature, das nur kommerzielle Varianten zur Verfügung stellen. Entscheidend ist hierbei, wie gut sich freie Komponenten in eine bestehende EDV Landschaft einfügen. SAMBA ist hier gewissermaßen das freie Vorzeigeprojekt. Es fügt sich so gut in MS Windows Netzwerke ein, daß in den meisten einfacheren Anwendungsfällen ein NT Server ersetzt werden kann.
Freie und Kommerzielle Lösungen schließen einander nicht aus, sondern können nebeneinander ihren Dienst verrichten. Die Einführung eines Linux Webservers im Intranet bedeutet nicht, daß im nächsten Schritt der Netware Fileserver ebenfalls ersetzt werden muß.
Ein Punkt, auf den wir im Sinne unserer Kunden besonderen Wert legen ist die Unterstützung
offener Standards ohne inkompatible Erweiterungen. Software soll zusammenarbeiten.
Das oft genannte Argument, Standards verlangsamten die Entwicklung, ist vielleicht ein
Argument für einen Softwarehersteller, der neue Versionen verkaufen möchte, aber
nicht für den Endkunden, für den jedes Update Geld- und Zeitaufwand bedeutet.
Freie Software ist auch keine Religion. Es ist nicht kommerzielle Software 'böse'. Wichtig ist die richtige Einschätzung, auf welchen Gebieten, für welche Anwendungen Freie Software Sinn macht. Das kann mehrere Dinge bedeuten, die folgende Auflistung soll die unserer Meinung nach wichtigsten Argumente nochmals zusammenfassen.